Sine Latino navigantes multo mitior est
Der Urlaub hätte so schön beginnen können, wäre da nicht das Lateinbuch gewesen. Natürlich hat Talai es „vergessen“ und natürlich hat keiner von uns Lust, nochmal eine Stunde zurückzufahren. Nach intensiver Recherce auf der Autobahn stellen wir fest, daß das Lateinbuch vom Verlag auch online zur Verfügung steht, und falls eine App installiert ist, auch lokal auf dem Tablett gespeichert werden kann. Ich hätte es nicht glauben sollen, denn im Laufe des Urlaubes haben wir mit schlechter Handyverbindung das gesamte Buch jedesmal neu herunterladen müssen, das ist genau das, was man beim Segeln braucht. Aber es nützt ja nix, die entscheidende Schulaufgabe rückt unerbittlich näher …Aber der Ärger ist dann auch wieder verflogen, und einige Stunden später erreichen wir Livorno.
Ich mag ja den ehrlichen Charme der Industrieanlagen einer Hafenstadt, und so ist es auch nicht schwer, nach kurzem Check des Fähranlegers eine kleine Hafenkneipe zu finden, in der wir wirklich die einzigen Touristen sind. Die Köchin mit Kopftuch kontrolliert im 15-Minuten Takt, ob auch alle Gäste zufrieden sind, und wahrscheinlich ist es für die Gäste besser, zufrieden zu sein. Wir waren es auf alle Fälle, und nach einem wunderbar unprätentiösen aber hervorragendem Abendessen rollen wir völlig entspannt auf die Fähre nach Sardinien.
Unsere Kabine ist im 10(!) Stock über Wasser, ich glaube ich war noch nie auf so einem großen Schiff, die Kinder reden ständig über die Titanic, und was sie hier wohl am besten machen, wenn wir sinken. Langsam fordert die lange Anfahrt ihren Tribut, und wir verziehen uns ziemlich bald in unsere 4 Betten. Ich falle in einen traumlosen Schlaf, bis mich nach fast 8 Stunden die knarzende Lautsprecherstimme weckt, weil hier Morgends um sechs Uhr die Zimmer gemacht werden.
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